Der Wirt aus dem Hôtel de l’Univers war ein aufmerksamer Zeitgenosse, der seinen Gast – Maigret – darauf hinwies, dass Julie sich gerade auf einen Spaziergang machte. Das Wetter war dafür nicht ideal, und Spaziergang ist vielleicht nicht das richtige Wort, denn sie »eilte«. Als Ortskundiger konnte der Wirt auch fundierte Vermutungen äußern, wo das Dienstmädchen hin möchte. Maigret ist interessiert und folgt.
Erstaunlich ist der Komfort-Zuwachs beim Telefonieren über die letzten hundert Jahre. Wenn man sich überlegt, dass man früher durch die Strippe des Telefonapparates fixiert war; das davor nicht jeder einen Telefonanschluss hatte und noch ein wenig früher man das Gespräch immer vermittelt bekommen musste, ist das heutzutage schon toll, dass man an fast jeder Ecke telefonieren kann. Es hat nichts Exotisches.
Schon für damalige Verhältnisse war Ouistreham einen Katzensprung von Caen entfernt. Ein Verdächtiger machte sich von dem Hafenort aus mit dem Fahrrad auf den Weg nach Caen und sollte für die zwölf Kilometer etwa eine halbe Stunde gebraucht haben. Für den öffentlichen Nahverkehr gab es vielleicht Busverbindungen, obwohl davon nicht die Rede ist, sondern eine Kleinbahn. Diese fuhr nur tagsüber.
Riskiert man einen Blick auf die Karte und betrachtet sich Ouistreham, stellt man schnell fest, dass – wie es Simenon beschrieben hat – der Ortskern auf der einen Seite des Kanals liegt und der Leuchtturm auf der anderen. Deshalb musste der Kommissar auf seinem Weg zwischen dem Tatort und der Kneipe beziehungsweise des Hotel über die Schleuse marschieren. Das ist heute noch nachvollziehbar.
Grande Rue. Mitten in Ouistreham. In der Geschichte wird nicht erwähnt, dass Maigret in der Grande Rue gewesen wäre. Ich hätte jetzt noch nicht einmal herausgelesen, dass Maigret beim Bürgermeister-Amt oder bei der örtlichen Polizei gewesen wäre, die sich beide am Ende der Straße befinden. Dann hätte er zumindest einen kleinen Blick in die große Straße werfen können. Eigentlich schade.