Der Charme der Maigret-Geschichten besteht auch darin, dass die Lesenden dem Kommissar mit dem Finger auf der Landkarte folgen können. Das Vergnügen wird hin und wieder getrübt, weil Simenon fiktive Örtlichkeiten wählte oder, da sich das Rad der Zeit weitergedreht hat, die Lokalitäten verschwunden sind. So zum Beispiel bei dieser Schleuse, die erwähnt wird.
Als Kind habe ich Reisen im Wohnzimmer unternommen. Dazu zählten jetzt nicht die, bei denen der Tisch zu einer Lok umfunktioniert wurde. Es waren die, bei der ich mir einen Meyers-Band schnappte, die Leipziger Edition, und Lemma eroberte. Ständig musste ich die Bände tauschen, um den Spuren zu folgen. Heute ist das einfacher, der Bände-Tausch höchstens mit Sprachwechseln vergleichbar.
Kommt man nicht weiter, hilft es sich von dem Problem zu entfernen. Maigret macht dies, als er im Fall von Émile Boulay nicht vom Fleck kommt. Er fragt in einem Hotel nach, ob noch ein Zimmer zur Verfügung stehen würde und als das der Fall ist, schnappte er sich Madame Maigret für den Kurztripp. Nun hatte sich der Kommissar aber nicht irgendein Hotel ausgesucht.