Die beiden leben nebeneinander her. Sie passte auf, dass er ihr nicht fremd geht. Er fühlte sich von ihr über den Tisch gezogen, denn er steht nur in der zweiten Reihe. Émile ist ganz und gar nicht der Meinung, dass er das verdient hatte. Erst war da eine Affäre, die von seiner Frau verhindert wurde, dann kam ein neues Dienstmädchen ins Haus. Der Mann fasste einen Entschluss. Seine Frau, wachsam wie immer, allerdings auch ...
Der Koch Émile Fayolle wollte seine Frau umbringen. Er hatte Gründe, von denen viele Leute sagen würden, dass es keine guten wären. Fayolle war nicht der Typ, der solche Fragen mit irgendwem diskutierte. Für ihn lag es nahe, die Angelegenheit durch eine Mahlzeit zu erledigen – wie man kocht, war ihm geläufig. Wie sich solche durch Gifte anreichen lassen nicht.
Wenn ich einen kleinen Verdacht äußern dürfte: In der Redaktion der arte-Sendung »Stadt, Land, Kunst« hat ein gar nicht so unheimlicher Simenon-Liebhaber Unterschlupf gefunden. Bemerkenswert, wie häufig Simenon-Themen in Sendungen zu finden sind. Mindestens einmal im Jahr wird der Schriftsteller erwähnt. Für Simenon-Liebhaber vielleicht nicht genug ...
Da sich Simenon hin und wieder Straßen- und Ortsnamen ausgedachte, dachte ich mir, dass er sich die Freiheit vielleicht auch bei Büchern erlaubt. Umso überraschter war ich gewesen, dass von den drei in »Sonntag« genannten Autoren, zwei existieren und die Existenz des dritten Autoren zumindest sehr wahrscheinlich ist.
Manchmal verliert man sich in Recherchen und springt von einem Thema zum nächsten, stellt fest, dass das alles fürchterlich interessant ist und aber so gar nichts mit Simenon zu tun hat. Oder der Ausgangs- oder Endpunkt sind nur durch einen ganz dünnen Faden mit dem Schriftsteller verbunden. Soll man die Überraschungen nun für sich behalten? Nöö.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde ich hier auf Klickfang gehen. Mir schwebten andere Überschriften vor, aber die waren zu technisch und ich war mir nicht sicher, ob ich mit nicht vergaloppiere und Fremdwörter falsch anwende. Nun denn: Émile hatte ein Verhältnis mit Ada, mit der er glücklich war. Nur zeitlich passte es schlecht.
Einen kleinen Tick über zweihundert Jahre ist es her, dass der frühere Kaiser von Frankreich, Napoleon Bonaparte, an Magenkrebs verschied. Es gilt als erwiesen, dass der kleine Mann auf St. Helena an einer Blutung ausgelöst durch das Karzinom starb. Lange Zeit hielten sich hartnäckig Gerüchte, dass es bei seinem Tod nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann.
Immer wieder stellt sich die quälende Frage: »Wie bringe ich den Kerl um?« Das richtige Gift sollte ein ambitionierter Mörder schon gewählt haben. Liest man klassische Kriminalromane, wird der Anfänger geradezu mit der Nase in Arsen gestupst. Es könnte auf die Idee kommen, es wäre eine Empfehlung. Hier ist einmal notiert, warum dieses Element keine gute Idee ist.
Verpasste Fristen führen oft zu komischen Ergebnissen. Kündigungen werden nicht wirksam, Gelder verfallen und Sachen werden nicht mehr repariert. Manche Leute sitzen nur noch deshalb im Gefängnis, weil ihr Rechtsanwalt vergessen hatte, fristgerecht Anträge einzureichen. Es gibt wohl viele Geschichten, die dramatischer enden, andere amüsanter.
Oh ja, ich kenne das nur zu gut. Das Schreiben läuft, die Gedanken sind schon etwas anderes und in dem Moment des Konzentrationsverluste fängt die Hand an, etwas ganz anderes zu schreiben, als die oder der Schreibende eigentlich will. Aber das Gehirn ist weiter und in anderen Satzkonstruktionen unterwegs, weshalb es nicht auffällt. Peinlich.