Irgendwann, so fand Maigret heraus, hatte sich Louise Laboine auf den Weg in die »Pickwick’s Bar« gemacht. Dieses Etablissement soll sich in der Rue de l’Étoile im 17. Arrondissement befunden haben und als Leser:in realisiert man schnell, dass das nicht der Ort war, an dem sich eine junge Frau nachts allein aufhalten sollte. Louise hatte das – aufgrund ihrer Not – nicht abgehalten.
Zwei Jahre ist es nun schon her, dass wir – wie Lognon und Maigret – auf den Spuren von Louise wandelten. Die Vorbereitungszeit war denkbar knapp und bestand darin, am Vorabend den Roman durchzublättern und Adressen herauszusuchen. Es war klar, dass mit dieser wenig methodischen Vorgehensweise, Wegpunkte übersehen werden konnten.
Mit ein wenig Glück hätte es ein kurzer Spaziergang für Madame Maigret werden können. Dieses war ihr jedoch nicht hold, denn ihr Mann »schleppte« sie zum Mittagessen zwar in ein Restaurant in unmittelbarer Nähe, aber von da an hieß es wieder »heiße Füße«. Im weiteren Verlauf hatte der urlaubende Kommissar dann Mitleid mit seiner Frau ...
Die Überschrift tönt ein wenig so, als würden die Maigrets – Amsterdam-like – direkt an einem Kanal wohnen und der Kommissar könnte zu seinem Arbeitsplatz mit dem Boot fahren. Wäre eine nette Idee, nur nicht umsetzbar. Die Aussage an sich ist nicht falsch. Die Maigrets hatten am Boulevard Richard-Lenoir einen Kanal vor der Tür. Gar nicht mal so klein.
Wunderbar! Ich habe einen zweiten Spaziergang für euch. Also, wenn ihr mal in Paris seid, dann könnt ihr euch auf die Socken machen und es scheint mir so, als würde euch dieser Flaniervorschlag in deutlich touristische Gegenden führen, als der Erste es noch tat. Meine Empfehlung wäre auf jeden Fall, dass man bequeme Schuhe anzieht und sein Geld gut verstaut.
Maigret ist ein echter Paris-Kenner. Während viele Bewohner der Stadt ihren Quartieren verhaftet sind und kaum mal über den engen Tellerrand hinaus schauen (oder hinausgeschaut haben), brachte die Mordlust der Pariser den Kommissar in die verschiedensten Ecken von Paris. Aber von Spaziergängen ist selten die Rede, da geht Madame Maigret mit ihrem Mann vom Kino zurück.
Eines der interessanteren autobiographischen Zeugnisse ist »Als ich alt war«, in dem sich spannende Bekenntnisse und Erkenntnisse über Georges Simenon fanden und der sich sehr gut lesen lesen lässt. Jedoch ist dieser Text auch ein Steinbruch für Anthologien. In den Leserbüchern finden sich immer wieder Texte mit dem Titel »Über dieses und jenes«.