Wird wahrscheinlich vielen Leuten so gehen: Bei drögen Aufgaben wird nach jedem ablenkenden Strohhalm gegriffen. Mir ging das so, als sich vor einiger Zeit die bibliografischen Angaben der Romans durs überprüfte. Hier ein Jahr, dass gerichtet werden musste, da ein Entstehungsort. Und zwischendrin gab es Orte, die nur einmal auftauchten und unter die Lupe genommen wurden – als Ablenkung.
Vier Aspekte aus dem Leben von Jay Gould: Er schuf für seine Familie einen immensen Reichtum, wofür er allerdings eine Menge Menschen in Armut stürzte, kontrolliert zeitweise ein Fünftel des amerikanischen Eisenbahnnetzes und zeugte einen Sohn, der geschäftlich erfolgreich war, aber bei Weitem nicht so skrupellos. Gould Senior war nicht sehr beliebt.
Die Gastgeber und viele der Gäste der letzten Station unseres diesjährigen Frankreich-Urlaubs waren Belgier. Als wir ihnen offenbarten, dass wir Frankreich verlassen und unser finaler Halt Lüttich wäre, schauten sie uns entgeistert an und meinten: »Warum denn Liège?«. »Simenon«, sagten wir. »Na dann ...« Enthusiasmus für einen Landsmann geht anders.
Insgeheim haben wir alle die Hoffnung, dass, wenn wir einen Begriff in die Suchmaske eines Programmes eingeben, wir ein korrektes und möglichst eindeutiges Ergebnis bekommen. Oft funktioniert das. Umso verwunderter sind wir, wenn uns die Programme enttäuschen. Ich suchte zum Beispiel nach einem Örtchen namens »Beauval« und bekam genau ein Ergebnis.
Bei einem Assoziationsspiel hätte ich, wenn mir der Begriff »Karneval« zugerufen worden wäre, Ortsnamen wie beispielsweise Düsseldorf, Köln, Mainz, Venedig oder Rio gerufen. Nizza wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Auf den dortigen Karneval bin ich nur aufmerksam geworden, weil er in einem Telefongespräch mit Kommissar Maigret erwähnt wurde.