So eine Buchmesse ist eine gute Gelegenheit, Pressemitteilungen unter die Leute zu bringen. Auch, um zu zeigen: Hey, wir sind noch da! Vielleicht ergibt sich daraus das eine oder andere Gespräch an den Ständen und damit neues Business. Die Meldung, um die es hier geht, lenkt den Blick hinter die Kulissen und gibt einen kleinen Ausblick auf das Kommende.
Mein Email-Archiv reicht weit zurück, aber so weit dann doch nicht. Deshalb kann ich nicht sagen, wann wir genau dieses Interview mit dem Diogenes-Verleger Daniel Keel führten: Entweder im Sommer 2003 oder im darauffolgenden Jahr, was plausibler ist. Im Vorweg hatte ich ein nettes Gespräch ihm gehabt. Wir vereinbarten, dass wir Fragen sammelten und ihm zusenden sollten.
An anderer Stelle hatte ich gesagt, dass mich die Aufmachung an Toblerone erinnert. War ganz klar, dass ich diesen Band unbedingt haben wollte, nachdem ich ihn bei Ebay gesehen hatte. Das was zu zahlen war, stellt ein gutes Preis-Leistungsverhältnis dar. Trotzdem musste ich nun mehr ausgeben, als es damals neu gekostet hatte. 1988 wollte der Buchhändler zehn Mark haben.
Viele der gegenwärtigen Notizen kommen deshalb zu Stande, weil ich bei der Aktualisierung der Bibliographie so manche Überraschung erlebe. So war mir beispielsweise klar, dass ich die Kombination aus der Márquez-Geschichte »Dieselbe Geschichte, nur anders« mit »Der Mann auf der Straße« von Simenon bei Kiepenheuer & Witsch verlegt wurde. Aber auch Diogenes brachte diese Melange in den 90er Jahren heraus. Noch vor KiWi...
Es muffelt hier an meinem Schreibtisch gerade nach Mottenkugeln. Das hat man davon, wenn man sich wieder mal ein altes Buch gekauft hat. Aus irgendwelchen Gründen war ich der Meinung, ich bzw. maigret.de wüssten nicht, was es mit der Geschichte »Inspektor Maigret denkt nach« auf sich hat. Aber kaum ist das Buch angekommen und duftet hier still vor sich hin, da verrät mir die Webseite, dass es sich um einen alten Bekannten handelt.
Es ist mehr eine Bestätigung denn eine Neuigkeit: Die Taschenbuch-Ausgaben der Maigret-Romane erscheinen in Zukunft im Hamburger Hoffmann & Campe-Verlag. Unter den deutschen Verlagen gilt der Hamburger Verlag als Institution – 1781 gegründet, war er in seiner Frühzeit die Heimat von Autoren wie zum Beispiel Heinrich Heine, später dann von Siegfried Lenz und seit jüngerer Zeit auch dem alten Diogenes-Autoren Eric Ambler.
Denke ich an den Heyne-Verlag und Maigret, dann ist meine erste Zuckung immer: »Die haben Maigret ja gar nicht verlegt...« Das ist eine Trotz-Reaktion, ich weiß, denn bei meinen Recherchen zu der Simenon-Bibliographie vor fast fünfzehn Jahren, habe ich auch den Heyne-Verlag kontaktiert und zur Antwort bekommen, sie hätten Simenon nie verlegt. Diese einigermaßen belustigende Antwort von damals kann ich heute wieder Lügen strafen.
Plötzlich gab es viel Bewegung: Angefangen hat es letzte Woche als Philipp Haibach bei mir nachfragte, ob ich denn wüsste, wie es um die deutschsprachigen Rechte Simenons steht. Ich sagte ihm, was ich jeden sage, der mich in der letzten Zeit gefragt hat: Ich weiß nur, dass Diogenes die Rechte verloren hat und nicht sagen kann, an wen die Rechte gegangen sind. Ich habe Diogenes aber so verstanden, dass jemand die Rechte hat, sich nur noch nicht zu erkennen geben will.
Wenn das Wetter schön wäre, hätte ich dieses Wochenende ein Problem. Denn einerseits wartet einiges an Arbeit im Garten auf mich. Aber das stürmische Wetter und der Regen laden nicht ein, dieser Tätigkeit nachzugehen. Also Webseite, also Frühjahrsputz im Bücherregal.
Zu den ganz raren Gesellen unter den Simenon-Ausgaben gehören Ausgaben von der Schlesischen Verlagsanstalt. In diesem Verlag erschienen die deutschsprachigen Erstausgaben, elf Stück an der Zahl. Einen Teil der Ausgaben besitze ich mittlerweile. Wenn man denn einen entdeckt, ist die Freude um so größer.
In der letzten Zeit gab es Hinweise, dass es um die Lieferbarkeit von Simenon-Romanen nicht zum Besten bestellt war. Da die Werk-Edition nun noch nicht so alt ist, war es ein wenig verwunderlich. Wie mir nun vom Diogenes-Verlag bestätigt wurde, liegen die Rechte am deutschsprachigen Simenon-Werk nicht mehr bei dem Zürcher Verlag und sind seit September 2016 nicht mehr lieferbar. Bei wem die Rechte nun liegen werden, kann nicht gesagt werden.