Kommissar Maigret wird eines Abends eine Dame zugeführt, die ein Mord zu gestehen hat. Er verlässt sein Büro und als er zurückkommt ist die geständige Dame verschwunden. Nun hat er weder eine mögliche Täterin, noch weiß er, wer der Tote ist und wo er sich befindet. Am nächsten Morgen wird er zu einem Haus nach Montreuil gerufen, in dem man die Leiche eines ehemaligen Kapitäns der Handelsmarine gefunden hatte.
Manches in den Büchern von Simenon wirkt sehr, sehr altmodisch. Mir fiel das neulich schon in »Das blaue Zimmer« auf, denn die Statements in Bezug auf Männer und ihr Verhältnis zur Sexualität und Treue waren irritierend. Nun stolperte ich bei der Lektüre von »Maigret und der Verrückte von Bergerac« gehörig. Erster Stein des Anstoßes war eine Voraussage von Maigret, wer zu einer Zeugenzusammenkunft kommen würde.
Man nehme sich eine Karte, suche in Kolumbien die Stadt Buenaventura und gehe dann mit dem Finger nach oben. Wenn man ganz genau schaut, also wirklich ganz genau, dann sieht man, dass da nichts ist. Wald, Flüsse und Bäche und sonst nichts. Keine Straßen, hin und wieder ein paar Hütten am Ufer. Wenn man die Einsamkeit sucht, dort wird man fündig werden. Der Erzähler dieser Geschichte paddelte dort entlang.
Ein zweifelhaftes Vergnügen für Maigret. Er wird in Bergerac für einen langgesuchten Mörder gehalten und darf ein Verhör der gesamten Prominenz der Stadt über sich ergehen lassen. Im Anschluss macht er sich noch beliebter, in dem er die Ermittlungen vom Krankenbett aus führt. Madame Maigret, genauso glücklich wie die Stadtoberen, darf für den Kommissar Handlanger-Dienste verrichten – seine Pflege, weswegen sie eigentlich angereist war, steht hintenan.