So viele lose Fäden – doch an welchem beginnt man zu ziehen? Der Roman »Die Verbrechen meiner Freunde« macht es einem nicht leicht. Angefangen bei der Frage, warum Georges Simenon die Bezeichnung »Freunde« im Titel verwendete, über »Nanesse« bis hin zu dem im Mittelpunkt stehenden Hyacinthe Danse. Hinzu kommt der Abgleich von Realität und Fantasie.
Da hatten sich zwei gefunden, mag man ausrufen, wenn einem die Geschichte zu Ohren kommt. Auf der einen Seite ein Amerikaner, der in Paris gestrandet war und sich mit Gaunereien über Wasser hielt. Auf der Anderen der verzogene Spross einer bürgerlichen Familie aus französischen Seine-Metropole, der den gleichen Weg gewählt hatte. Einer von ihnen sollte das Zusammentreffen nicht überleben.
Später, wenn alle Tatsachen auf dem Tisch liegen, lässt es sich leicht sagen: »War doch klar!« oder »Da hätte doch mal jemand eins und eins zusammenzählen können!« Louis Brunet war beispielsweise nicht der Typ, der einfach verschwinden würde und dann kein Lebenszeichen von sich gibt. Und Norbert Mouvault versuchte seine Probleme mit Gewalt zu lösen.