Ein (schöner) kalter Winter. In der Agence O klingelte das Telefon und eine gewisse Marie Dossin meldete sich aus der Nähe von Orléans. Sie hätte gesehen, dass im Schuppen ihres Anwesens eine Leiche hing. Die Detektive sollen bitte kommen und ... da wird es ein wenig ominös, denn was sollten die Detektive machen. Erst einmal froren sie sich die Nasen bei der Autofahrt nach Ingrannes ab.
Woran könnte man sich bei harter Arbeit und rauem Klima festhalten: Alkohol. Der Arzt von Kirkenes hat das Recht, Alkohol zu verschreiben und das macht ihn zu einem gefragten Mann.
Dass Fremde in Hotels einkehren, ist an sich nichts unnormales. Dieser aber mietete eine Etage und nahm einen Untermieter auf. Freiwillig? Wer weiß... Auf jeden Fall machte es Ärger, denn der Fremde meldete eines Morgens, dass sich sein Gast erhängt hätte.
Eigentlich hätte es eine Geschichte wie die von Romeo und Julia werden können. Wird sie nicht, denn der Autor dieses Romans ist Simenon und dieser weiß, wie man eine Geschichte zu einem dramatischen und wenig romantischen Ende bringt. Émile Bachelin entschloss sich, seine Freundin Juliette nach Paris zu entführen. Dort fanden sie allerhand, nur nicht das gemeinsame Glück. Auch der Vater von Juliette hatte nicht aufgegeben: Er suchte seine Tochter.
Was Neid bewirken kann. Donald soll sich eigentlich auf den Weg machen, um seinen Freund zu suchen. Statt dessen begibt er sich in einen Schuppen, um Schutz vor dem Sturm zu suchen. Tage vorher hätte er vielleicht noch sein Leben für seinen Freund gegeben. Aber an diesem Abend hatte er beobachtet, wie einfach sich sein Freund Ray hingeben konnte. Aus der Zuneigung war Hass geworden. Die Studie eines Wandels.
Vielleicht ist es ein Fehler, ein Mädchen, welches in der Stadt großgeworden ist, in einer bürgerlichen Umgebung, auf das Land zu schicken. Es kennt das Leben dort nicht, und bringt mit seinen städtischen Gewohnheiten allerhand durcheinander. Edmée ist da keine Ausnahme. Nach dem Tod ihres Vaters wird sie zu ihrem Onkel geschickt; als sie dort ankommt - in der tiefsten Provinz, versteht sich erfährt sie, dass ihr Onkel gestorben ist. Sie ist vom Regen in die Traufe geraten. Edmée hegt keinerlei Ambitionen, sich in das Leben einzufügen - Auflehnung ist ihr Lebensmotto.
Da muss erst seine Firma Pleite gehen, damit Kees Popinga entdeckt, dass er eigentlich nicht für das gesellschaftliche Leben von Groningen geschaffen ist. Von da an lebt er sein Leben, verachtet alle gesellschaftlichen Konventionen und macht sich, seine Familie im Unwissenheit lassend, nach Paris auf.
Sie hatten wahrhaftig keinen Spaß bei der Nachstellung des Verbrechens, aber Maigret war unerbittlich. Einer der Anwesenden musste der Mörder sein. Dies war nicht nur dem Kommissar bewusst, auch den Besuchern des abgelegenen Gasthauses war das klar. So beäugten sie sich misstrauisch. Eine Runde, wie man sie aus den Romanen von Rex Stout kennt.
Die Antwort des Korpulenteren – Maigret – war eine brummige: er möge es doch bitte lassen. Der Wagen hielt an einer Abzweigung im Bois de Boulogne. Eine Gruppe von etwa zehn Leuten wartete dort schon. Sie waren entweder mit Stift und Block oder Fotoapparat ausgestattet und stürmten auf den Wagen zu. Der Magere spielte in den nachfolgenden Minuten Maigret und seinen Kollegen ein Verbrechen vor, das Maigret nur mit einem Auge betrachtet. Mit dem Anderen beobachtet er die Neugierigen, die sich in einiger Entfernung versammelt hatten. Von zu Zeit nickte er seinen (teilweise) verkleideten Kollegen in der Gruppe zu und wie sie auf den einen oder anderen Neugierigen.
Paris im Januar. Dr. Pardon befand sich wahrlich in einer misslichen Lage: Mitten in der Nacht klingelte eine Frau bei ihm und brachte ihm einen Patienten, der durch eine Kugel verwundet worden war. Dazu erzählte sie dem Arzt eine Geschichte, die zu der späten Stunde durchaus plausibel klang. Am nächsten Morgen sah der Pardon die Angelegenheit in einem anderen Licht. Der Arzt mit dem guten Herz suchte Rat bei seinem guten Freund Maigret. Der nahm sich des Falls an und fand alsbald Spuren.
Man führt es sich oft nicht vor Augen: In der Zeit, in der Simenon seine Romane spielen ließ, war die Strafe für Mord der Tod. Der Gang zum Fallbeil war die Konsequenz für grausame Verbrechen. In diesem Fall ging jeder davon aus, dass der Angeklagte seinen Kopf verlieren würde. Zu abscheulich war das Verbrechen, denn der Mann hatte nicht etwa einen Gangster umgebracht: Ein kleines Mädchen war unter den Opfern. Im Schwurgerichtssaal überraschte Maigret das Gericht, in dem er Zweifel an der Schuld des Angeklagten äußerte.
Alles muss seine Ordnung haben: Bevor Madame Maigret das Haus verlässt, um sich von einem Zahnarzt verwöhnen zu lassen, setzt sie ein Hühnchen auf, damit das Mittagessen gesichert ist. Sie wird von einer Bekannten gebeten, doch kurz auf das Kind aufzupassen, denn, so erzählt diese Madame Maigret, sie hätte schnell eine Angelegenheit etwas zu erledigen. Die Frau kommt nicht wieder und Madame Maigret macht sich um mehr als nur das Hühnchen Sorgen.