Gerade wer sich mit Simenon-Biografien befasst hat oder das autobiografische Werk Simenons gelesen hat, kommt vielleicht auf die Idee, sich seine Lütticher Stationen vor Ort anschauen zu wollen. Das ist kinderleicht, wenn man erst einmal vor Ort ist. Zum einen, weil die Strecke gut ausgezeichnet ist. Zum anderen, weil es in der Innenstadt ist und ganz flach.
Autobiographische Themen greift Simenon immer wieder einmal auf: in diesem Roman agiert ein Teil seiner Persönlichkeit als Jean Cholet, einem jungen Journalisten einer in Nantes erscheinenden Zeitung. Der Leser bekommt nicht gerade einen sympathischen Burschen serviert. Jean Cholet scheut sich nicht Kollegen und Leser zu bestehlen, seinen Arbeitgeber zu betrügen, nur in seiner Stammbar »Zum Roten Esel« groß auftrumpfen zu können. Als Leser sieht man dem Absturz des jungen Mannes zu, fragt sich, ob er vor dem Aufprall noch einmal die Augen aufmacht, um zu realisieren, was passiert, und um einen Fallschirm zu öffnen.